Eine repräsentative Umfrage der Generationen Stiftung anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl zeigt: Junge Menschen fühlen sich von der Politik ignoriert und nicht vertreten. Beim Gedanken an ihre Zukunft plagt die Mehrheit große Angst. Befragt wurden 1.500 junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren.
Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut respondi sind:
- Bei über 70 Prozent der Befragten hat das Vertrauen in die Politik in den letzten vier Jahren stark gelitten.
- 83,4 Prozent sagen, dass die derzeitige Regierung die Interessen junger Menschen trotz vieler Proteste in den letzten Jahren ignoriert.
- Mehr als die Hälfte der jungen Erwachsenen (54,8 Prozent) fühlt sich von keiner der zur Wahl stehenden Parteien vertreten.
- 70 Prozent der jungen Menschen haben große Angst beim Gedanken an ihre Zukunft in 50 Jahren.
Die Umfrage der Generationen Stiftung beweist, wie tief das Vertrauen junger Menschen in die Politik erschüttert ist. Zwar ist die junge Generation so politisch aktiv wie lang nicht mehr und protestiert bei zahlreichen Demonstrationen von Fridays for Future oder Aktionen wie dem Hitzealarm des Jugendrats für Klimaschutz und Generationengerechtigkeit, doch trotz ihres Engagements fühlen sie sich von der Regierung in ihren Interessen ignoriert. Auch die bevorstehende Bundestagswahl macht ihnen wenig Hoffnung – mehr als die Hälfte der jungen Erwachsenen fühlt sich von keiner der zur Wahl stehenden Parteien vertreten. Der Gedanke an ihre Zukunft verursacht bei 70 Prozent der Befragten große Angst.
Dazu Lena Kah (19), Mitglied des Jugendrats der Generationen Stiftung: “Die Umfrageergebnisse spiegeln erneut, wie wenig sich junge Menschen von der Politik wahrgenommen und repräsentiert fühlen. Politik wird in Deutschland vor allem für die Generation 50+ gemacht, ohne Rücksicht auf die Folgen für kommende Generationen. Das muss sich dringend ändern, sonst verlieren die Parteien endgültig das Vertrauen der Jugend. Die Umfrage sendet ein klares Signal an die Politik im Wahlkampf: Generationengerechtigkeit muss endlich auf die politische Agenda.”
Paula Albrecht (18), ebenfalls Mitglied des Jugendrats, ergänzt: “Alle Parteien haben dringenden Nachholbedarf, ihre Politik auch an den Themen junger Menschen auszurichten. Wenn man sich aber die aktuellen Wahlprogramme anschaut, dann sieht es für meine Generation düster aus, denn Generationengerechtigkeit ist hier wieder kein Thema. Wie kann es sein, dass unsere Interessen einfach weiter ignoriert werden, obwohl sogar die Wissenschaft bei Punkten wie Klimaschutz und Rente auf unserer Seite steht? Wie laut müssen wir noch werden und wie oft auf die Straße gehen? Für junge Menschen ist die Rückwärtsgewandtheit der Politik einfach nur frustrierend.”